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  • Wirkung von Psychopharmaka auf den Stoffwechsel?

Katja Schwalm:
staatlich anerkannte Diätassistentin, Zertifizierung als „Qualifizierte Ernährungsberaterin VFED“, Diabetesassistentin DDG, RICHTIG ESSEN Beraterin,
„Ich nehme ab“-Trainerin (DGE).
Tel.: 0151-41205828
https://www.facebook.com/profile.php?id=100063613389344

Psychopharmaka und Ernährung – Worauf Sie achten sollten

Psychopharmaka zählen heute zu den am häufigsten eingesetzten Arzneimitteln in Deutschland. Sie kommen nicht nur bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Schizophrenie zum Einsatz, sondern auch bei Beschwerden wie ADHS, dem Restless-Legs-Syndrom oder muskulären Verspannungen. Besonders Antidepressiva und Antipsychotika spielen eine zentrale Rolle.

Da viele dieser Medikamente Veränderungen im Stoffwechsel hervorrufen können, ist eine begleitende Ernährungstherapie sinnvoll – nicht nur zur Vorbeugung unerwünschter Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, sondern auch zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens.

Gewichtszunahme – nicht immer, aber möglich

Oft hört man die Aussage: „Antidepressiva machen dick.“ Doch Verallgemeinerungen sind hier fehl am Platz. Einige Psychopharmaka können zwar eine Gewichtszunahme von bis zu 10 % verursachen, diese stabilisiert sich jedoch meist nach etwa einem Jahr. Entscheidend ist es, individuelle Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern – mit realistischen Zielen und angepassten Strategien.

Fragen, die in der Ernährungstherapie helfen können:

  • Was ist derzeit möglich?

  • Was tut mir gut?

  • Wie wirkt sich eine ausgewogene Ernährung auf meine Verdauung, Energie oder Stimmung aus?

  • Welche Lebensmittel können mich aktuell unterstützen?


Arzneimittel und gezielte Ernährungsempfehlungen

Clozapin
→ kann den Blutzucker erhöhen. Daher sollte der HbA1c-Wert regelmäßig kontrolliert werden.
Ernährungstipp: Kohlenhydrate bewusst einsetzen – idealerweise in Kombination mit körperlicher Aktivität. Vollkornprodukte bevorzugen, Zucker reduzieren.

Olanzapin
→ kann zu einem Anstieg von Cholesterin und Triglyzeriden führen.
Ernährungstipp: Achten Sie auf Ihre Gesamtenergiezufuhr, reduzieren Sie Alkohol und Zucker. Pflanzlich betonte Ernährung mit viel Gemüse und Hülsenfrüchten ist empfehlenswert.


Mikrobiom und Psychopharmaka – neue Erkenntnisse

Neuere Studien deuten auf Interaktionen zwischen Psychopharmaka und dem Mikrobiom hin. Eine veränderte Darmflora könnte Einfluss auf den Zucker-, Fett- und Energiestoffwechsel haben.
Tipp: Pflegen Sie Ihren Darm mit ausreichend Ballaststoffen, fermentierten Lebensmitteln und gelegentlichem Fasten.


Mikronährstoffe gezielt einsetzen

Zink und Vitamin D
→ unterstützen möglicherweise die Wirkung bestimmter Psychopharmaka.
Zinklieferanten: Rindfleisch, Emmentaler Käse (am besten in Bioqualität), Nüsse, Samen und Vollkornprodukte.
Tipp: Vitamin C (z. B. aus Obst) verbessert die Zinkaufnahme aus pflanzlichen Quellen.

Folsäure und Vitamin B12
→ besonders bei der Einnahme von SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) relevant. Ein Mangel kann die Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigen.
Folsäure: Täglich grünes Gemüse (z. B. Spinat, Brokkoli) einplanen.
Vitamin B12: Nicht nur bei veganer Ernährung kritisch. Auch Darmprobleme, Alkoholkonsum oder chronischer Stress können zu Mangel führen. Bei Bedarf gezielt supplementieren.


Fazit:
Die begleitende Ernährungstherapie bei Psychopharmaka kann helfen, Nebenwirkungen zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern. Dabei geht es nicht um starre Diäten, sondern um realistische, alltagstaugliche Strategien – individuell abgestimmt und achtsam umgesetzt.

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