
Katja Schwalm:
staatlich anerkannte Diätassistentin, Zertifizierung als „Qualifizierte Ernährungsberaterin VFED“, Diabetesassistentin DDG, RICHTIG ESSEN Beraterin,
„Ich nehme ab“-Trainerin (DGE).
Tel.: 0151-41205828
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Fastentage – eine Entlastung für Körper und Stoffwechsel
Genauso wie es Phasen des Überessens gibt – etwa an den Feiertagen –, sollten wir dem Körper anschließend auch gezielt Fastentage zur Entlastung gönnen. In Deutschland liegt die Energieaufnahme vieler Menschen dauerhaft über dem tatsächlichen Bedarf. Das führt nicht nur zu Übergewicht und den damit verbundenen Folgeerkrankungen, sondern bringt auch das Hormonsystem und die natürliche Hunger-Sättigungsregulation aus dem Gleichgewicht – was wiederum weiteres Überessen begünstigt.
Dabei ist der Körper grundsätzlich sehr gut in der Lage, sich selbst zu regulieren und zu heilen – vorausgesetzt, man gibt ihm die nötige Zeit. Jeder kennt es von einer äußeren Verletzung: In der Regel heilt eine Wunde von allein. Niemand käme auf die Idee, immer wieder darauf einzuschlagen. Mit unseren inneren Organen hingegen gehen wir oft weniger achtsam um.
Unserem Körper schadet ein dauerhafter Nahrungsüberfluss. Er ist für ein ständiges Überangebot an Kalorien biologisch nicht ausgelegt. Der bekannte Naturheilkundler Sebastian Kneipp sagte: „Wenn man merkt, dass man gegessen hat, hat man schon zu viel gegessen.“ Ähnlich halten es auch buddhistische Mönche. Bei vielen Erkrankungen kann Fasten helfen – besonders gut untersucht ist der Effekt beim rheumatischen Formenkreis und in Krebsstudien.
Fastenformen und alltagstaugliche Varianten
Eine ein- bis zweiwöchige Fastenkur sollte immer medizinisch begleitet werden. Es gibt jedoch auch mildere Formen des Fastens, die sich leichter in den Alltag integrieren lassen.
Bereits nach 12 Stunden Nahrungskarenz beginnt der Körper, in den Fastenzustand überzugehen. Idealerweise sollte also mindestens 12 Stunden zwischen Abendessen und Frühstück liegen.
Ein populärer Ansatz ist das Intervallfasten 16/8, bei dem 16 Stunden gefastet und innerhalb eines 8-Stunden-Fensters gegessen wird. Diese Variante eignet sich besonders für Frühstücksmuffel oder Menschen, die früh zu Abend essen. Wichtig ist jedoch, in den verbleibenden 8 Stunden eine ausgewogene und bedarfsgerechte Ernährung sicherzustellen – was laut Erfahrung in der Praxis nicht immer optimal gelingt. Zudem sollte Intervallfasten nicht primär als Mittel zur Gewichtsabnahme betrachtet werden.
Fastentage als sanfte Entlastung
Eine andere, alltagstaugliche Möglichkeit ist es, ein bis zwei Fastentage pro Woche einzuplanen. An diesen Tagen sollte idealerweise nur Gemüse und Obst, ergänzt durch etwas hochwertiges Öl (ca. 1 Teelöffel pro Gemüseportion), verzehrt werden. Die Kalorienzufuhr liegt dann bei etwa 500 kcal pro Tag. Wem dies schwerfällt, kann als zusätzliche Energiequelle auch etwas Reis einbauen.
Fazit: Fastentage bieten eine sinnvolle Möglichkeit zur Entlastung des Körpers – nicht als kurzfristiger Diättrend, sondern als nachhaltiger Beitrag zu mehr Achtsamkeit und Gesundheit.