Hallux valgus – muss man den Ballenzeh operieren lassen?
Ein Hallux valgus, im Volksmund auch „Ballenzeh“ genannt, ist eine weit verbreitete Fußfehlstellung. Dabei neigt sich der große Zeh nach außen in Richtung der anderen Zehen, während sich das Großzehengrundgelenk nach innen wölbt und oft deutlich sichtbar hervortritt. Viele Menschen fragen sich, ob eine Operation notwendig ist – oder ob der Schiefstand auch ohne Eingriff behandelt werden kann.
Zunächst ist wichtig zu wissen: Nicht jeder Hallux valgus muss operiert werden. Bei leichten Fehlstellungen ohne größere Beschwerden reichen oft konservative Maßnahmen aus.

Dazu gehören bequeme, weite Schuhe, orthopädische Einlagen, spezielle Zehenorthesen oder Übungen zur Fußkräftigung. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Druck zu lindern, Schmerzen zu vermeiden und eine weitere Verschlechterung zu verhindern.
Anders sieht es aus, wenn die Fehlstellung fortschreitet und Beschwerden verursacht. Typische Anzeichen sind Druckschmerzen am Ballen, gerötete oder entzündete Haut, Probleme beim Gehen und Stehen oder eine Einschränkung im Alltag. Auch Folgeprobleme wie eine Fehlbelastung der kleineren Zehen oder Veränderungen im Gangbild können auftreten. In solchen Fällen kann eine Operation sinnvoll sein – besonders dann, wenn konservative Behandlungen keine ausreichende Linderung bringen.
Bei einer Operation wird die Stellung des Großzehs chirurgisch korrigiert. Je nach Ausprägung des Hallux valgus kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, etwa das Durchtrennen und Verschieben von Knochen (Osteotomie) oder die Korrektur von Sehnen und Bändern. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant oder mit kurzem Klinikaufenthalt. Danach folgt eine mehrwöchige Heilungsphase mit Entlastung und Nachbehandlung.
Eine Entscheidung für oder gegen eine Operation sollte immer sorgfältig und gemeinsam mit einer Fachärztin oder einem Facharzt für Orthopädie getroffen werden. Dabei spielen nicht nur die äußere Fehlstellung, sondern vor allem der persönliche Leidensdruck, die Alltagseinschränkungen und der Gesundheitszustand eine Rolle.
Fazit:
Ein Hallux valgus muss nicht in jedem Fall operiert werden. Solange keine Beschwerden auftreten, genügt oft eine konservative Behandlung. Wenn jedoch Schmerzen, Entzündungen oder Bewegungseinschränkungen den Alltag beeinträchtigen, kann ein operativer Eingriff helfen, die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Wichtig ist eine individuelle Beratung und eine fundierte Entscheidung – denn jeder Fuß ist anders.