Erste Hilfe bei Zecken, Wespen, Kriebelmücken & Co.
Sommerzeit – Insektenzeit: In den warmen Monaten haben die „kleinen Plagegeister“, wie sich mancherorts verharmlosend genannt werden, Hochkonjunktur. Insektenstiche und -kontakte gehören dann zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden. Während viele Reaktionen harmlos verlaufen, können einige Insekten ernsthafte gesundheitliche Probleme auslösen – von Infektionen bis hin zu allergischen Schocks. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man richtig reagiert. Hier erklären wir, was bei einem Zeckenbiss, dem Biss einer Kriebelmücke, einem Wespenstich oder dem Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner zu tun ist.

Zeckenbiss:
Nach einem Aufenthalt in der Natur – besonders in Wiesen oder Wäldern – sollte die Haut gründlich nach Zecken abgesucht werden. Wird eine Zecke entdeckt, im Bild ein besonders fieses vollgesaugtes Exemplar, sollte sie so schnell wie möglich entfernt werden. Dabei ist es wichtig, eine feine Pinzette oder spezielle Zeckenkarte zu verwenden und die Zecke nah an der Haut zu fassen. Anschließend zieht man sie langsam und gerade heraus, ohne zu drehen. Die Einstichstelle sollte desinfiziert und das Datum notiert werden. In den folgenden Tagen und Wochen ist besondere Aufmerksamkeit gefragt: Bildet sich eine ringförmige Rötung um die Einstichstelle oder treten grippeähnliche Symptome auf, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden – es könnte sich um eine Borreliose handeln. In Risikogebieten empfiehlt sich außerdem eine Impfung gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis).
Kriebelmückenbiss:
Die Bisse der winzigen Kriebelmücken sind meist schmerzhaft und verursachen stark juckende Schwellungen. Wichtig ist es, die betroffene Stelle zu kühlen – etwa mit einem kalten Waschlappen oder Kühlpad. Das lindert nicht nur den Juckreiz, sondern kann auch eine übermäßige Schwellung verhindern. Kratzen sollte vermieden werden, da es das Risiko einer Infektion erhöht. Bei Bedarf kann ein Antihistamin-Gel oder eine kortisonhaltige Salbe aufgetragen werden. Falls sich die Schwellung stark ausbreitet oder sich entzündet, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam.
Wespenstich:
Ein Wespenstich ist zwar meist harmlos, kann jedoch sehr schmerzhaft sein. Falls der Stachel noch in der Haut steckt – was bei Wespen eher selten vorkommt – sollte er vorsichtig entfernt werden. Anschließend hilft Kühlen gegen Schwellung und Schmerzen. Ein Antihistaminikum, in Form von Gel oder Tablette, kann helfen, die Reaktion zu lindern. Kritisch wird es bei Stichen im Mund- oder Rachenraum – hier besteht Erstickungsgefahr, deshalb sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden. Auch bei Anzeichen einer allergischen Reaktion wie Atemnot, Schwindel oder Kreislaufproblemen ist schnelle medizinische Hilfe nötig. Menschen mit einer bekannten Insektengiftallergie sollten immer ein Notfallset mit Adrenalin-Autoinjektor (z. B. EpiPen) bei sich tragen.
Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner:
Die feinen Brennhaare der Raupen des Eichenprozessionsspinners können starke Reizungen von Haut, Augen und Atemwegen verursachen. Beim Kontakt sollte die Haut auf keinen Fall gerieben, sondern mit kaltem Wasser gründlich abgewaschen werden – auch die Haare sollten gewaschen und die Kleidung bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Bei Juckreiz oder Hautausschlag helfen Antihistaminika oder kortisonhaltige Cremes. Treten Beschwerden an den Augen oder in den Atemwegen auf, ist dringend ärztliche Hilfe notwendig – in schweren Fällen sollte nicht gezögert werden, eine Notaufnahme aufzusuchen.
Fazit: Ob Zecke, Kriebelmücke, Wespe oder Eichenprozessionsspinner – wer schnell und richtig reagiert, kann Komplikationen meist vermeiden. Besonders bei bekannten Allergien oder stark ausgeprägten Symptomen ist es wichtig, nicht zu zögern und medizinischen Rat einzuholen. Gute Vorbereitung, Wachsamkeit und ein kühler Kopf sind die besten Mittel, um im Insektenfall sicher und gelassen zu handeln.